Das anwaltliche Dasein

Einladung zur Mitarbeit / Diskussion

Das Berliner Anwaltsblatt hat seit Jahren einmal im Jahr für ein Heft das Thema anwaltliches Dasein. Der Begriff ist äußerst umfassend gemeint. Mit diesem Artikel soll dazu eingeladen werden, dieses Thema mit eigenen Artikeln der Kolleginnen und Kollegen, Leserbriefen bzw. Diskussionen zu befördern. Bereits im Märzheft wurde um Mitarbeit für die Sammlung von Materialien aus dem Leben/der Kunst im weitesten Sinne für konkrete Rollenausübungen anwaltlichen Daseins gebeten. Gut wären auch griffige, zum Nachdenken anregende Zitate über unseren Beruf. Es geht um unseren Beruf und eine Verständigung darüber, was er bedeutet, wie wir ihn „gut“ ausüben und seine Wichtigkeit für die Gesellschaft nach außen kommunizieren.

Thomas Röth | Rechtsanwalt | Fachanwalt für Arbeits-, Miet- und Wohnungseigentumsrecht und Strafrecht | Mediator | Liebert & Röth Rechtsanwälte PartmbB | www.liebert-roeth.de

Ein lediglich als Vorschlag gemeinter Erstaufriss an Unterthemen könnte sein:

  1. Grundlagen: Was ist ein Rechtsanwalt, was macht er? Hier geht es um unsere Geschichte, unsere rechtlichen Grundlagen und die Füllung des damit umrissenen Raumes.
  2. Blick in das große Ganze Wie funktioniert die Justiz? Mit wem haben wir es in der Regel zu tun (Richter, Staatsanwälte, Geschäftsstellen, Justizbedienstete, Kollegen, Gegner und – Mandanten)? Welche Maßstäbe, Erwartungen dürfen wir an diese Personengruppen anlegen?
  3. Das Ansehen der Rechtsanwälte Hier ist vor Kurzem eine Studie entstanden, nach der wir kurz gesagt an vorletzter Stelle rangieren, aber immerhin noch kurz vor den Waffenhändlern. Stimmt das? Warum ist das so? Was können wir (dagegen) tun?
  4. Über welche Softskills sollten wir zur guten Ausführung unserer Rolle verfügen?
  5. Zur Kommunikation Wir handeln vor allen Dingen durch Reden, Schreiben und unser Auftreten. Unser Handwerkszeug ist die Sprache und notwendig ist neben rechtlichem Wissen sicherlich auch ein gutes psychologisches Gespür. Welche Mechanismen wirken da?
  6. Näheres zum „Konflikt“ Wir werden, wenn wir nicht gerade ausschließlich als Kautelarjuristen arbeiten, immer dann eingeschaltet, wenn Konflikte sich anbahnen/bereits da sind. Abseits rechtlicher Einschätzung sollten wir also ein Grundwissen über Konflikte und deren Lösung haben.
  7. Ethik für unseren Beruf Neben den Gesetzen und verbindlichen Normen, die wir einhalten müssen, gibt es einen großen, nicht geregelten Bereich, den wir hier als Ethik betiteln wollen und ohne ein Nachdenken über Maßstäbe für nicht geregelte Felder dürfte eine reflektierte Berufsausübung schwierig werden.
  8. Grundlagen unseres Handwerks über die Rechtskenntnisse hinaus In Zusammenarbeit mit dem Mandanten eine möglichst für ihn stimmige und passende Strategie entwickeln.
  9. Alles rund um den Kanzleibetrieb und das eigene wirtschaftliche Überleben
  10. Alles rund um das eigene Befinden im Zusammenhang mit dem Beruf Hier geht es darum, ein Leiden am Beruf zu erkennen und zu minimieren.
  11. Gefahren für die Berufstätigkeit in rechtlicher, psychischer und wirtschaftlicher Hinsicht
  12. Vorzüge und Privilegien unseres Berufs
  13. Was verlangt das Mandat von uns?
  14. Was verlangt die Justiz von uns? Die Idee ist, zu dem Großthema (und zu diesen Unterthemen) Material zu sammeln, zu diskutieren und erfahrungs- und wissensgesättigte Berichte darüber zu schreiben.

Alle sind hiermit herzlich eingeladen!

Heft 04 | 2024 | 73. Jahrgang