Die neuen Vorstandsmitglieder des BAV stellen sich vor
Sechs Fragen an Tina von Kiedrowski
Was sind Ihre Aufgaben beim BAV?
Im BAV bin ich nicht nur Mitglied im Vorstand, sondern gemeinsam mit dem Kollegen Dr. Dietmar Kurze Sprecherin des Arbeitskreises Erbrecht und Mentorin für junge Kolleginnen und Kollegen sowie Mitglied in der ARGE Familienrecht, Erbrecht und Anwältinnen.
Tina von Kiedrowski | Rechtsanwältin | Fachanwältin für Familienrecht | Vorstandsmitglied des BAV | www.ranke31.de
Meine Gründe für die Kandidatur zum Vorstand:
Ehrenamt hält jung, macht glücklich und ist sexy. Das letzte Jahr mit den Vorstandkolleginnen und Kollegen im BAV hat sehr viel Spaß gemacht, ermöglicht einen Blick über den Tellerrand und einen regen Erfahrungsaustausch mit Kollegen und Kolleginnen, die in anderen Rechtsgebieten tätig sind. Das Organisieren von Veranstaltungen für eine kostengünstige Weiterbildung unserer Mitglieder macht Freunde und ermöglicht Einblicke in aktuelle rechtliche Entwicklungen, berufsethische Fragen und ermöglicht Networking mit Kollegen und Kolleginnen, sogar länderübergreifend, wie zum Beispiel bei der Berliner Konferenz der Europäischen Rechtsanwaltschaften, die der BAV jedes Jahr organisiert.
Was möchten Sie für den BAV erreichen?
Mehr Sichtbarkeit der Anwaltschaft gerade für junge Leute. Die Zahl der niedergelassenen Anwälte und Anwältinnen schrumpft seit Jahren und das Nachwuchsproblem betrifft schon lange nicht mehr nur die Suche nach geeigneten (nicht anwaltlichen) Mitarbeiterinnen, sondern nach jungen Kolleginnen und Kollegen. Nach dem Examen zieht es viele Assessoren in Unternehmen, Justiz und Verbände, die eine bessere Work-Life-Balance versprechen. Rechtsgebiete wie das Familienrecht werden als anstrengend und arbeitsintensiv wahrgenommen, was sich bei uns im Fachanwaltsausschuss Familienrecht seit einigen Jahren in einem dramatischen Rückgang der Anträge manifestiert.
Wie kann unser facettenreicher und spannender Beruf wieder für Studenten und Berufsanfänger attraktiv gemacht werden? Sicher nicht durch 60-Stunden-Wochen und Betonung von starren Hierarchien. Der Berliner Anwaltsverein hat diese Fragen durch Projekte wie „Anwälte in die Schulen“ aufgegriffen und daran möchte ich mitwirken. Work-Life-Balance und Family-Work- Balance im Anwaltsberuf sind möglich und hier möchte ich im Vorstand des BAV beitragen, dies für die jungen Kollegen, aber insbesondere Kolleginnen, sichtbarer zu machen.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Der perfekte Tag hat mit dem normalen Kanzleialltag eher nichts zu tun und findet bei mir im Urlaub, gern ganz weit weg von Berlin und mit meiner Familie statt. So waren wir Ende des Jahres für zwei Wochen in Taiwan. In eine völlig andere Kultur abzutauchen, lange Wanderungen, Sightseeing und gutes Essen mit ungewohnten Aromen – wunderbar!
Was war das Kriminellste, das Sie jemals gemacht haben?
Mit 13 Jahren (also noch vor Strafmündigkeit) habe ich – angestiftet von einer Schulfreundin – bei Woolworth eine Tube Haargel mitgehen lassen und bin natürlich prompt vom Kaufhausdetektiv erwischt worden. Dies bescherte mir eine Fahrt in der „Wanne“ bis zum Elternhaus, viel Ärger von Vater und Mutter und ein Jahr Hausverbot im Kaufhaus. Das war dann auch das Ende meiner kriminellen Karriere.
Was wären Sie, wenn Sie nicht Anwältin geworden wären?
Psychologie reizte mich nach dem Abitur, aber als Fachanwältin für Familienrecht unterstütze ich meine Mandantinnen und Mandanten ja auch bei der Überwindung von Lebenskrisen. Ansonsten könnte ich mir eine berufliche Tätigkeit als Parfümeurin oder Sommelière gut vorstellen, da ich schöne Düfte und Geschmäcker liebe und einen ausgezeichneten Geruchssinn und -gedächtnis habe.