Die neuen Vorstandsmitglieder des BAV stellen sich vor

Sechs Fragen an Christine Rattey

Was sind Ihre Aufgaben beim BAV?

Neben der Beratung mit meinen Vorstandskollegen zu den aktuellen Themen des Vereins, wie kommende Veranstaltungen und rechtliche sowie politische Entwicklungen, möchte ich die internationale Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Anwaltskollegen fördern und die Kontakte zu unseren Kollegen in anderen Ländern pflegen. Da ich auch in Frankreich Jura studiert habe, im Referendariat Stationen in Kanada und Australien absolviert habe und jetzt mit Vorliebe international arbeite, übernehme ich diesen Aspekt der Vereinsarbeit sehr gern.

Christine Rattey | Rechtsanwältin | Vorstandsmitglied des BAV | www.unternehmeranwaelte.de

Was möchten Sie für den BAV erreichen?

Mein Anliegen ist insbesondere das Anregen von Diskussionen über wichtige und aktuelle Themen, die uns als Anwälte bewegen, betreffen und uns nach vorn bringen können. Zudem möchte ich auch gern potenzielle Mitglieder und vor allem junge Anwälte und Anwältinnen davon überzeugen, wie sinnvoll unsere Vereinstätigkeit ist und eine Mitgliedschaft auch für sie sein kann.

Die internationale Zusammenarbeit möchte ich fördern, da ich glaube, dass wir alle voneinander lernen können. Mein Eindruck ist leider, dass die Arbeit als Rechtsanwalt/Rechtsanwältin in Deutschland derzeit nicht besonders modern ausgestaltet ist. Vielleicht hilft es, über den eigenen Tellerrand zu schauen, um festzustellen, wo die anwaltliche Arbeit in anderen Ländern schon fortschrittlicher funktioniert und an welchen Stellen wir uns weiterentwickeln und von Erfahrungen anderer profitieren können.

Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?

Mein perfekter Tag ist ein Tag in guter Gesellschaft am Meer. Er beginnt mit einem guten Frühstück mit Blick auf das Wasser. Dann verbringe ich den ganzen Tag draußen in der Sonne, entdecke etwas Neues, gehe tauchen oder einfach ewig am Wasser spazieren und mache viel zu viele Fotos vom Meer, die sich nie wieder jemand anschaut. Enden würde mein perfekter Tag mit einem Abend voller guter Gespräche mit Familie und/oder Freunden bei einem leckeren Abendessen natürlich mit einem Sonnenuntergang über dem Meer.

Was war das Kriminellste, das Sie jemals gemacht haben?

Die Antwort muss wohl die illegale Einfuhr von Obst und Käse sein: Ich hatte eine sehr unangenehme Begegnung mit der amerikanischen Grenzkontrolle, was kurz vor der mündlichen Prüfung im zweiten Staatsexamen und einem sich besonders ernst nehmenden Grenzbeamten bei mir zu Nervosität führte, meine Begleiter hingegen sehr amüsierte. Wir sind damals mit einem Mietwagen aus Kanada in die USA gefahren und hatten Käse (ganz frisch aus einem kleinen kanadischen Kloster) und Obst als Proviant dabei für einen Tagesausflug. An der Grenze zu den USA wurden wir dann sehr genau kontrolliert. Wir wurden aus dem Auto gebeten und der Grenzbeamte nahm uns mit auf die Wache, während seine Kollegen unseren Mietwagen noch genauer durchsuchten. Nach langem Warten wurde uns dann schließlich erklärt, dass wir verbotene Ware in die USA „geschmuggelt“ hätten – Obst und Käse dürfe man nicht einführen. Nach etwas Diskussion und strengen Belehrungen durften wir dann doch weiterfahren – leider ohne den guten Käse und das Obst. Ich hoffe, es hat den Grenzbeamten geschmeckt.

Was wären Sie, wenn Sie nicht Anwältin geworden wären?

Vielleicht hätte ich mich für den Beruf als Reisebuchautorin oder Archäologin interessiert, aber ehrlich gesagt würde ich immer wieder Jura studieren und Anwältin werden, da ich den Beruf einfach gern ausübe.

Meine Gründe für die Kandidatur zum Vorstand

Ich finde die Arbeit des Vereins wichtig, weil die Möglichkeiten der Weiterbildung, des Austauschs und des Networkings für jeden Anwalt gewinnbringend sein können. Ich möchte mich daher auf diesem Weg für die Anwaltschaft und die Zusammenarbeit zwischen den Anwälten einsetzen und daneben vielleicht auch nette Kollegen aus den vielen verschiedenen Bereichen, die uns der Beruf bietet, kennenlernen.

Heft 05 | 2024 | 73. Jahrgang