Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Ehemalige zentrale Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit in der DDR

Das Gelände der heutigen Gedenkstätte an der Genslerstraße und seine direkte Umgebung sind eng mit der Geschichte Deutschlands seit 1945 verknüpft. Unterschiedliche Phasen der politischen Verfolgung und Haft überlagern sich hier auf engem Raum. Unter sowjetischer Besatzung und während der DDR befanden sich hier Lager und Gefängnisse, in denen politische Gegnerinnen und Gegner eingesperrt waren. Von 1945 bis 1989 waren in Hohenschönhausen über 20.000 Menschen inhaftiert.

Zellentrakt im Gefängnisneubau © Dirk Vogel
„In Zwangsgemeinschaft. Die Arbeitskommandos der Strafgefangenen“ – Küche © Luise Wagener
Gedenkstätte Berlin- Hohenschönhausen | Genslerstraße 66 – 13055 Berlin | www.stiftung-hsh.de

Das Gelände wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als sowjetisches Speziallager genutzt. Ab 1946 verbarg sich im Keller das sogenannte „U-Boot“, das zentrale sowjetische Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland. Von April 1951 bis Januar 1990 nutzte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) das Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen als zentrale Untersuchungshaftanstalt, um Tausende politisch Verfolgte zu inhaftieren. Darunter waren viele bekannte DDR-Oppositionelle. Anfangs physischer Gewalt, später psychischer Tortur ausgesetzt, waren die Häftlinge hier strikt von der Außenwelt und sozialen Kontakten abgeschnitten.

Heute führen ehemals politisch Inhaftierte sowie Historikerinnen und Historiker durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, um an das an diesem Ort begangene Unrecht zu erinnern. Die Referentinnen und Referenten vermitteln die 44-jährige Historie politischer Verfolgung und überliefern in Haftschicksalen das persönliche Ausmaß von Willkür durch die Stasi.

Zudem präsentiert die Dauerausstellung seltene Objekte sowie zahlreiche historische Dokumente und Fotografien zum Haftort Hohenschönhausen. Eine zweite permanente Ausstellung im ehemaligen Küchentrakt des Gefängnisses informiert über Lebens- und Arbeitsbedingungen der weiblichen Strafgefangenen, die als Arbeitskommandos von der Stasi für den Betrieb und die Instandhaltung der Untersuchungshaftanstalt eingesetzt wurden.

Freiheits-Buchstaben im Eingangsbereich der Gedenkstätte © Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Heft 06 | 2025 | 74. Jahrgang