Die neuen Vorstandsmitglieder des BAV stellen sich vor

Sechs Fragen an Barbara Hoeck-Eisenbach

Barbara Hoeck-Eisenbach | Rechtsanwältin & Mediatorin | Fachanwältin für Miet- und WEG Recht | www.immobilienanwaeltin.de

Was sind Ihre Aufgaben beim BAV?

Im BAV bin ich nicht nur Mitglied im Vorstand, sondern auch Sprecherin des AK Miet- und WEG-Recht und Mentorin, Mitglied in der ARGE Miet- und WEG-Recht und in der ARGE Anwältinnen und in der ARGE Mediation.

Was möchten Sie für den BAV erreichen?

Ich möchte für den BAV erreichen, dass mehr Anwälten und Anwältinnen klar wird, dass der Jahresbeitrag für den DAV gut angelegtes Geld ist: Der BAV macht viel für die eigenen Mitglieder, aber eben auch für die Anwaltschaft im Allgemeinen, durch die vielfältigen Angebote für Weiterbildung zum einen und auch durch Unterstützung zum Beispiel der Junganwälte zum anderen. Der BAV ist letztlich ein riesiges Netzwerk, auf das man nur zugreifen muss.

Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?

Der perfekte Tag sieht für mich so aus: Ohne Fristendruck einen schwierigen Sachverhalt erfassen, bearbeiten und beenden. Und wenn dann noch ein Mandant sich bei mir meldet und sich für die gute Arbeit bedankt, dann macht mir mein Beruf immer noch so richtig Spaß. Was war das Kriminellste, das Sie jemals gemacht haben? Ich habe kürzlich gegen das Geldwäschegesetz verstoßen, als ich einen 10 €-Schein, den ich in einer Hose vergessen hatte, in der Waschmaschine gewaschen habe. 🙂

Was wären Sie, wenn Sie nicht Anwältin geworden wären?

Wenn ich nicht Anwältin geworden wäre, dann Kriminalbeamtin. Ich habe zwar beruflich als Anwältin nichts mit Strafrecht zu tun, der zivilrechtliche Schwerpunkt hat sich aber erst im Laufe meines Berufslebens herausgebildet. Jedenfalls war Kriminalbeamtin mein zweiter Berufswunsch. Für Jura habe ich mich dann letztlich entschieden, weil ich für mich mit dem Jurastudium breitere Berufsmöglichkeiten sah. Ich dachte mir nach dem Abitur, nach dem Jurastudium kann ich immer noch zur Kriminalpolizei.

Meine Gründe für die Kandidatur zum Vorstand:

  1. Immer wieder stellte ich fest, dass Kollegen und Kolleginnen sich nicht klar machen, dass der DAV Lobbyarbeit – im positivsten Sinne – für die Anwaltschaft macht. Andere Lobbygruppen wie zum Beispiel die Rechtschutzversicherer versuchen – aus ihrer Sicht verständlich –, unsere Anwaltsgebühren zu kürzen. Da brauchen wir Schlagkraft, um dagegenzuhalten. Die Mitgliedschaft im Anwaltsverein ist daher unverzichtbar. Das muss einfach besser, oder jedenfalls immer wieder mal, kommuniziert werden.
  2. Der BAV arbeitet zum Beispiel durch Projekte „Anwälte in die Schulen“ daran, die Anwaltschaft auch für junge Leute sichtbar zu machen. Ich halte das für sehr wichtig. Die Zeiten der Juristenschwemme ist vorbei. Auch wir müssen daran arbeiten, qualifizierten Nachwuchs zu erhalten. Ohne Anwaltschaft funktioniert unsere Gesellschaft nicht.
  3. Mein Weg war ein langer Weg, bis ich mich in meiner Rolle als Anwältin wohlgefühlt habe. Mir hat es in den ersten Jahren meiner Berufstätigkeit einfach an Unterstützung gefehlt und ich hätte auch gar nicht gewusst, an wen ich mich wenden soll. Ich möchte jüngeren Kollegen und Kolleginnen helfen, eine „Abkürzung“ zu finden. Mentoring ist hier ein sehr gutes Instrument, für das ich Werbung machen möchte.
  4. Ich bekomme immer mal wieder mit, dass Kollegen oder Kolleginnen wegen privater oder beruflicher Krisen abrutschen. Ich halte es für sinnvoll, ansprechbar für solche Kollegen und Kolleginnen zu sein, und zwar, bevor sie den Griff in die Kasse tun und ihre Zulassung damit aufs Spiel setzen.
  5. Last but not least: Auch als Sprecherin des AK Mietund WEG-Recht – eine Tätigkeit, die mir zusammen mit dem Kollegen Johannes Hofele viel Freude bereitet – freue ich mich stets über das Netzwerken, das mit der Arbeit im Vorstand verbunden ist.
Exklusiv für Mitglieder | Heft 11/2023 | 72. Jahrgang